Tipps zur ersten Hilfe bei kleineren Notfällen
Hitzschlag
Falls Ihr Tier zuviel Hitze abbekommen hat, sofort für Frischluft sorgen, Schattenplatz aufsuchen, Tier mit kaltem Wasser abwaschen (möglichst nicht übergießen!). Falls zur Hand, Alkohol (Spiritus, hochprozentige Schnäpse) ins Waschwasser geben. Dadurch wird Verdunstung gesteigert, der Kälteeffekt wird größer. Ängstliche Tiere mit feuchten Decken zudecken
Wirkt das Tier bereits sehr mitgenommen (z.B. kaum ansprechbar, Atemnot, sehr blasse Maulschleimhäute) sofort - jedoch ohne das Tier hektisch zu machen - Tierarzt aufsuchen.
Durchfall / Erbrechen
Solange Durchfall und Erbrechen noch anhalten, sollten Sie Ihren Hund nicht füttern. Ausreichend Wasser muss zur Verfügung stehen - und aufgenommen werden, sonst besteht besonders bei warmem Klima die Gefahr der Austrocknung mit Mineralverlusten!
Geben Sie Ihrem Hund eventuell Kohletabletten/Kohlepulver oder Paspertin-Tropfen. Nach dem Abklingen von Durchfall und Erbrechen können Sie langsam wieder durch Diät auf das normale Futter umstellen, z.B. 2/3 Reis, 1/3 Hüttenkäse-Magerquark-Mischung.
Wenn es keine sichtbare Verbesserung gibt, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf.
Verletzungen / Wunden
Entfernen Sie den Fremdkörper (Scherbe, Dorn) wenn er nicht zu tief eingedrungen ist (sonst Tierarzt aufsuchen). Die Haare um die Wunde herum sollten kurz geschnitten werden.
Spülen Sie die Wunde mit reichlich Mineralwasser und desinfizieren Sie sie danach. Dabei die Wundfläche nicht reiben.
Große Wunden oder Wunden an Stellen, die ständig Verschmutzung ausgesetzt sind, sollten verbunden werden. Achten Sie darauf, dass der Verband nicht einschneidet oder Druckstellen verursachen kann. Pfotenschuhe sind hilfreich.
Wunden, die groß oder tief sind, deren Ränder weit auseinanderklaffen, die stark bluten oder stark entzündet sind, müssen unbedingt von einem Tierarzt behandelt werden.
Durch Zecken übertragbare Krankheiten
Borreliose
Die Borreliose-Bakterien sind imstande alle Organe zu befallen und lösen entzündliche Gelenks-, Nerven und Herzerkrankungen aus.
Inkubationszeit: Erst Wochen bis Monate nach der Infektion entwickeln sich fiebrige Entzündungen der Gelenke, des Herzens und des Nervensystems.
Symptome: Der Hund wird apathisch und bekommt Fieber. Die Gelenke sind warm und geschwollen und in einigen Fällen sind die Lymphknoten vergrößert.
Prophylaxe: Die Impfung gegen Borreliose ist umstritten. Verwenden Sie daher besser Zeckenschutz-Präparate (SpotOn). Dadurch ist Ihr Hund auch gegen andere, von Zecken übertragbare Krankheiten geschützt, wie z.B.
Die Babesiose - auch oft Hundemalaria genannt.
Die Krankheit wird auch durch Zecken übertragen und kann, wenn sie unbehandelt bleibt, tödlich enden.
Nach der Infektion des Hundes wandert der Erreger in die roten Blutkörperchen (Erythrocyten), wo er sich vermehrt. Die Protozoen (Einzeller) zerstören die roten Blutkörperchen, wodurch das Hämoglobin (eisenhaltiger roter Blutfarbstoff) frei wird. Nicht selten kommt es dabei auch zu einer Gelbsucht.
Die Inkubation dauert 2 Tage bis 5 Wochen.
Die Symptome sind ein gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber mit weit über 40°C und Apathie. Außer der sich rasch ausbildenden Gelbsucht, kann man bei vielen Hunden eine stark vergrößerte Milz erkennen.
Impfprophylaxen sind in Deutschland nicht erlaubt, da die Impfstoffe hier nicht zugelassen sind.
Verwenden Sie daher in der Zeit von März bis Mai und von September bis Oktober SpotOn-Präparate als Zeckenschutz.
Durch Mücken übertragbare Krankheiten
Die Leishmaniose ist eine sehr gefährliche Erkrankung der Haut und der Eingeweide des Hundes. Die Übertragung der Krankheit erfolgt durch die Sandstechmücke beim Blutsaugen. Sie befallen besondere Abwehrzellen, (Makrophagen). Diese zerplatzen und setzen neue Leishmanien frei.
Die Inkubation dauert etwa 1 bis 18 Monate nach einem Auslandsaufenthalt, so dass häufig kein kausaler Zusammenhang mehr hergestellt wird.
Symptome: Der Hund magert ab, die Haut wird schuppig und rissig. Das Fell wird stumpf und fällt zusehends aus. Die Erreger befallen auch Lymphknoten und innere Organe, vor allem die Milz und die Nieren. Es kommt zu Fieberschüben, Durchfall, Nasenbluten, Augenentzündungen und Lahmheit.
Das Verbreitungsgebiet sind die Tropen und der Mittelmeerraum.
Eine völlige Heilung ist nicht möglich. Die konsequente Therapie ist langwierig und kann sehr teuer werden, den Hunden allerdings ein beschwerdearmes bis beschwerdefreies Leben über Monate oder Jahre ermöglichen, wobei jedoch immer mit Rückfällen zu rechnen ist.
Es gibt noch keine praxisreife Impfung. Daher müssen Hunde vor allem vor den übertragenden Sandmücken geschützt werden. Auch hier helfen SpotOn-Präparate.